Effizientes Datenmanagement für wirtschaftswissenschaftliche Journals
Das ZBW Journal Data Archive: Replizierbare Wirtschaftsforschung fördern
In der heutigen, oft datengetriebenen, wirtschaftswissenschaftlichen Forschungslandschaft stehen viele Fachzeitschriften vor der Herausforderung, die Reproduzierbarkeit und Transparenz wissenschaftlicher Arbeiten zu gewährleisten. Oftmals fehlen geeignete Infrastrukturen, um Datensätze, die den publizierten Forschungsergebnissen zugrunde liegen, effizient zu verwalten und dauerhaft zugänglich zu machen. Dies erschwert nicht nur die Nachvollziehbarkeit der Forschung, sondern reduziert auch deren Sichtbarkeit, verlangsamt den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess und den Wert von Forschung für die wissenschaftliche Gemeinschaft und die Gesellschaft.
Das ZBW Journal Data Archive (JDA) bietet hier eine Lösung. Speziell für Fachzeitschriften in den Bereichen Wirtschaft und Management entwickelt, ermöglicht das ZBW Journal Data Archive eine einfache und effiziente Verwaltung von Replikationsdaten. Durch die Verknüpfung von Datensätzen mit den entsprechenden Publikationen wird die Transparenz wissenschaftlicher Arbeiten erheblich verbessert. Der Service erleichtert Redaktionen die Arbeit, indem die technischen Anforderungen vollständig von den Informationsspezialist:innen der ZBW übernommen werden.
Vorteile des ZBW Journal Data Archive
- Effizientes Management von Replikationsdaten: Für die Redaktionen von Fachzeitschriften wird die Verwaltung von Replikationsdaten erheblich vereinfacht. Sie müssen sich nicht um die Pflege eines eigenen Servers für die Daten kümmern, sondern können sich auf ihre redaktionellen Aufgaben konzentrieren, während die technischen Aspekte vollständig von den Profis der ZBW übernommen werden. Dies spart Zeit und reduziert den technischen Aufwand.
- Erhöhung des wissenschaftlichen Standards: Artikel, die mit Replikationsdaten veröffentlicht werden, verdeutlichen das hohe wissenschaftliche Niveau einer Zeitschrift. Daher werden Replikationspakete zunehmend zu einer Standardanforderung im wissenschaftlichen Publizieren, welche Transparenz und Reproduzierbarkeit der Forschung verbessert.
- Steigerung der Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit: Die Verknüpfung von Artikeln mit den zugehörigen Datensätzen trägt zur erhöhten Sichtbarkeit der Zeitschrift und ihrer Veröffentlichungen bei.
- Förderung von Forschungsethik und Replizierbarkeit: Die Einführung einer Datenverfügbarkeitspolitik in Verbindung mit dem ZBW Journal Data Archive unterstreicht das Engagement der Zeitschrift für wissenschaftliche Integrität und Replizierbarkeit. Dies schafft Vertrauen bei den Leser:innen, da sie sich auf die Qualität und Transparenz der veröffentlichten Forschungsergebnisse verlassen können. Gleichzeitig schützt diese Vorgehensweise die Zeitschrift vor wissenschaftlichem Fehlverhalten und stärkt das Vertrauen in die veröffentlichten Erkenntnisse.
FAQ: Dateneinreichung im ZBW Journal Data Archive
- Wie startet eine Zeitschrift den Prozess der Dateneinreichung im Journal Data Archive?
Um den Einreichungsprozess zu starten, muss die Zeitschrift den korrespondierenden Autor bzw. die Autorin von empirischen Arbeiten, Simulationen oder experimenteller Forschung (abhängig von der jeweiligen Datenrichtlinie der Zeitschrift) nur mit deren E-Mailadresse im Journal Data Archive registrieren. - Was passiert nach der Registrierung des korrespondierenden Autors bzw. der Autorin?
Der/die korrespondierende Autor:in erhält eine Registrierungsmail, die ihn/sie auffordert, die Replikationsdateien einzureichen. Dies umfasst Daten, Programmcode, Beschreibungen oder andere Materialien, die gemäß der Forschungdatenrichtlinie (Data Policy) der Zeitschrift erforderlich sind. - Wie erfolgt die Benachrichtigung über den Abschluss der Dateneinreichung?
Sobald der/die korrespondierende Autor:in alle erforderlichen Dateien hochgeladen hat, wird die Redaktion der Zeitschrift automatisch vom Journal Data Archive über das Vorliegen der Dateneinreichung benachrichtigt. - Welche Rolle spielt die Redaktion nach der Dateneinreichung?
Die Redaktion prüft, ob die eingereichten Dateien den Anforderungen der Data Policy der Zeitschrift entsprechen. Sind die Anforderungen erfüllt, pflegt die Redaktion noch Metadaten wie Band, Ausgabe, Seitenzahlen sowie die URL oder den DOI des Forschungsartikels (von der Verlagswebsite) in das Journal Data Archive ein. - Kann ein DOI für die eingereichten Daten erstellt werden?
Ja, nach Abschluss des Prüfprozesses kann die Redaktion einen DOI für die Replikationsdaten erstellen. Dieser DOI verweist auf die Landing Page der Replikationsdateien im Journal Data Archive und kann auch vor Veröffentlichung der Daten in die gedruckte Version der Zeitschrift aufgenommen werden. - Welche Vorteile bietet das Journal Data Archive für Verlage?
Verlage müssen keine eigene Repository-Infrastruktur für ergänzende Daten aufbauen oder pflegen, da das Journal Data Archive diesen Service übernimmt. - Warum ist ein Datenspeicher im Journal Data Archive besser als das Anhängen von Dateien an den Forschungsartikel?
Ein Datenspeicher bietet eine bessere Lösung, da die Urheber:innen der Daten durch Zitate gewürdigt werden können, was beim einfachen Anhängen von Dateien nicht möglich ist. Zudem wird die Sichtbarkeit der Dateneinreichung erhöht, und die Daten können als eigene wissenschaftliche Leistung durch Suchmaschinen und wissenschaftliche Portale gefunden werden. - Welche Vorteile bietet die Vergabe eines DOI für die Daten?
Durch die Vergabe eines DOI wird die Verbindung zu den Daten dauerhaft sichergestellt, sodass die Daten zuverlässig zitiert und abgerufen werden können.
Technische Basis
Das ZBW Journal Data Archive basiert technisch auf CKAN, einer der weltweit führenden Open-Source-Softwarelösungen für das Bereitstellen von „Open Data“. CKAN ermöglicht es, Datensätze effizient zu speichern, zu verwalten und mit den entsprechenden Publikationen zu verknüpfen.
Video-Tutorial:
Ein sechsminütiges Video-Tutorial in englischer Sprache ist hier einsehbar.
*Der Text wurde verfasst am 23. Oktober 2024.