Frei zugängliche Ressourcen nutzen

Praxistipp 5

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Sie beginnen mit der Arbeit an Ihrer Masterthesis oder Dissertation. Sie benötigen Zugang zu den bereits erstellten Publikationen, Artikeln und Daten in Ihrem Fachgebiet. Dies ist der Beginn Ihres Orientierungslaufs…

Zugang und Wiederverwendung

Ziel der Open-Science-Bewegung ist es, den Zugang zu wissenschaftlichen Inhalten zu erleichtern und deren Wiederverwendung zu fördern.

Oft sprechen wir von:

  • Open-Access-Ressourcen: Dank ihrer Autor:innen und/oder Herausgeber:innen sind diese Ressourcen frei zugänglich, ohne dass man eine Institution braucht, wie beispielsweise eine Hochschule oder ein Forschungsinstitut, die einem den Zugriff ermöglicht.
  • Freien Ressourcen: Diese sind nicht nur frei zugänglich, sondern ermöglichen häufig auch eine Nachnutzung, abhängig von der jeweiligen Lizenz. Zum Beispiel erlauben Creative-Commons-Lizenzen die Wiederverwendung (z.B. von Graphiken, Foliensets, o.ä.), solange die von den Autor:innen festgelegten Bedingungen eingehalten werden.

Weitere Informationen finden Sie unter creativecommons.org.

Wissenswert: Die Tatsache, dass eine Ressource frei zugänglich ist, ist an sich weder ein Garant für Qualität, noch für das Gegenteil. Sie muss, wie alle Dokument-Ressourcen, kritisch bewertet werden, bevor sie verwendet wird.

Wo können Sie nach Ressourcen suchen?

Open-Access-Zeitschriftenplattformen:

Open-Access-Zeitschriften können unterschiedliche Geschäfts- und Redaktionsmodelle haben. Zu den wenigen Open-Access-Zeitschriften in den Wirtschaftswissenschaften, die auch in den Rankings vertreten sind, gehören:

  • Theoretical Economics: 2006 gegründete Fachzeitschrift der US-Amerikanischen Fachgesellschaft Econometric Society und eines der ersten Open-Access-Journals, die es in den SSCI geschafft haben.
  • Quantitative Economics: Das andere Open-Access-Journal der „Econometric Society“ erscheint seit 2010. Es hat anders als das Schwester-Journal „Theoretical Economics“ einen anwendungsbezogenen Schwerpunkt.
  • SERIEs: SERIEs ist das Journal der Spanish Economic Association. Es entstand 2010 aus der Fusion von zwei renommierten spanischen Fachzeitschriften, der „Spanish Economic Review“ und der „Investigaciones Económicas“. SERIEs wird bei Springer im Rahmen von SpringerOpen als Open-Access-Zeitschrift verlegt.
  • Monthly Labor Review: The Monthly Labor Review erscheint seit 1915 und wird vom U.S. Bureau of Labor Statistics herausgegeben. Das Themenspektrum umfasst alle Aspekte rund um den Bereich Arbeitsmarkt.

Darüber hinaus hat das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) – welches bereits seit vielen Jahren eine international renommierte Working-Paper-Reihe herausbringt – gleich drei Open-Access-Journals, die dem Peer-Review-Verfahren unterliegen. Dies sind im Einzelnen:

Open-Access-Repositories

Offene Archive halten viele wissenschaftlich relevante Ressourcen vor. Diese offenen Archive können disziplinär, institutionell oder im nationalstaatlichen Rahmen organisiert sein. Wenn Sie keine spezifischen Richtlinien erhalten haben, können Sie die Bibliothek Ihrer Organisation oder auch die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft um Rat bei der Auswahl der am besten geeigneten Repositorien bitten.

  • EconStor: Der Publikationsserver der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft enthält über 200.000 Volltexte im Open Access, insbesondere aus der deutschen Wirtschaftsforschung. Dies sind vor allem Working Papers, aber auch Konferenzbeiträge und Zeitschriftenaufsätze. Ein Teil der EconStor-Publikationen ist in das RePEc-Angebot eingespielt und wird darüber hinaus in Google Scholar und EconBiz nachgewiesen.
  • RePEc: Obwohl RePEc (Research Papers in Economics) im eigentlichen Sinne kein Repository darstellt, auf dem Volltexte abgespeichert werden, sondern lediglich einen dezentral betriebenen Verbundkatalog mit Volltextlinks, darf die Auflistung hier allein schon deshalb nicht fehlen, weil RePEc für viele Forschende schlicht das bekannteste Volltextangebot in den Wirtschaftswissenschaften darstellt. Etwa die Hälfte der dort verlinkten Publikationen (v.a. Journal Articles und Working Papers) sind dabei frei verfügbar. RePEc wird auf nichtkommerzieller Basis dezentral durch ein Team von Wissenschaftler:innen betrieben.
  • SSRN: Das größte Fachrepository mit wirtschaftswissenschaftlichen Veröffentlichungen stellt SSRN (Social Science Research Network). Wie der Name schon andeutet, handelt es sich dabei um ein interdisziplinäres Angebot, welches die gesamten Sozialwissenschaften (und z.T. auch einige geisteswissenschaftliche Fächer abdeckt). Insgesamt hat man hier Zugriff auf knapp 500.000 Volltexte im Open Access, wobei ein recht großer Anteil auf den Bereich Wirtschaftswissenschaften entfällt. SSRN gehört zum großen Wissenschaftsverlag Elsevier.
  • AgEconSearch: Das fachliche Repository wird von der University of Minnesota betrieben und hauptsächlich durch die Fachgesellschaft „Agricultural and Applied Economics Association“ finanziert. Es enthält etwa 150.000 frei zugängliche Volltexte, vor allem aus den Bereichen der Agrarökonomie und der angewandten Ökonomik. Alle Publikationen auf AgEcon Search sind auch in RePEc nachgewiesen.
  • MPRA: Das Munich Personal RePEc Archive (MPRA) wird an der Universität München gehostet, enthält aber über 50.000 wirtschaftswissenschaftliche Publikationen aus aller Welt. Diese stammen in der Regel nicht von Institutionen oder Verlagen, sondern werden von Einzelforscher:innen per Self-Upload eingereicht und dann von einem Redaktionsteam freigeschaltet und in RePEc nachgewiesen.

Datenbanken für Dissertationen oder wissenschaftliche Arbeiten:

Diese Datenbanken aggregieren die digitalen Dissertationssammlungen von Universitäten und Forschungszentren. Besuchen Sie Dart-Europe oder Open Access Thesis and Dissertation (OATD).

Spezialisierte Suchmaschinen:

Auf Open Access spezialisierte Suchmaschinen aggregieren Open-Access-Inhalte, um sie leichter zu finden.

Core ist eine Suchmaschine, die sich auf frei zugängliche akademische Publikationen spezialisiert hat (Bücher, Artikel, Dissertationen, etc.).

Unpaywall kann als Browsererweiterung installiert werden und bietet frei zugängliche Versionen aller in seiner Datenbank verfügbaren Artikel an.

BASE (Bielefeld Academic Search Engine) ist eine der weltweit größten Suchmaschinen für wissenschaftliche Web-Dokumente. Der Index umfasst über 240 Millionen Dokumente von rund 8.000 Datenlieferanten. Bei etwa 60 Prozent der in BASE indexierten Dokumente sind die Volltexte frei zugänglich. Betreiber der Suchmaschine BASE ist die Universitätsbibliothek Bielefeld.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Forschung!

Stand: März 2021
Fragen, Kommentare und Hinweise gern an open-science@zbw.eu



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