Triebkräfte und Hindernisse für Open Science

Ein Bericht der Europäischen Kommission

Ein goldener Schlüssel auf weißem Untergrund mit dem geschriebenen Wort Incentives

Eine Studie der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2021 bietet eine tiefgehende Analyse der Triebkräfte und Hindernisse, die die Umsetzung offener Wissenschaftspraktiken beeinflussen. Die Studie identifiziert Schlüsselfaktoren, die Forschende motivieren oder daran hindern, sich an offener Wissenschaft zu beteiligen, und unterteilt diese in drei Kategorien für eine klarere Strukturierung. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung:

1. Sensibilisierung, Information und Wissen:

  • Stärkung des Bewusstseins für die Praktiken und Vorteile der offenen Wissenschaft.
  • Beseitigung von Informationsbarrieren bezüglich rechtlicher Beschränkungen und des sozioökonomischen Nutzens offener Wissenschaft.
  • Klärung der indirekten und sekundären Auswirkungen, um den Nutzen für Forschende aufzuzeigen.

2. Anreize und Fehlanreize für Forschende:

  • Schaffung von Anreizen durch Anerkennung offener Wissenschaftspraktiken, finanzielle Anreize von Förderern und für die Veröffentlichung im Open Access.
  • Beseitigung von Fehlanreizen und Kosten, die durch die gemeinsame Nutzung von Daten und die Zusammenarbeit mit einem breiten Spektrum von Interessengruppen entstehen.
  • Umgang mit Bedenken und Unsicherheiten wie der Angst, im Publikationswettbewerb überholt zu werden oder Bedenken hinsichtlich des Datenmissbrauchs.

3. Rahmenbedingungen, Systemanpassungen und Investitionen in Kompetenzen:

  • Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur durch Integration offener Wissenschaft in bestehende Systeme und die Nutzung von Werkzeugen und Diensten.
  • Anpassungen in der Forschungspolitik, einschließlich der Änderung von Universitätslehrplänen, Engagement für Bürgerwissenschaft und Förderung offener Peer-Reviews.
  • Entwicklung der erforderlichen Fähigkeiten durch Bildungs- und Schulungsangebote zu offenen wissenschaftlichen Verfahren.

Die Autor:innen schließen ihren Bericht mit Empfehlungen für politische Maßnahmen ab, die in den meisten von ihnen skizzierten Szenarien effektiv sein dürften, wie die Entwicklung eines prägnanten Profils der europäischen Wissenschaft, basierend auf europäischen Werten, und die Förderung der offenen Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Akteuren aus dem privaten und öffentlichen Sektor. Diese Empfehlungen zielen darauf ab, die Integration und den Nutzen offener Wissenschaftspraktiken weiter zu fördern und zu erleichtern.

Die Autor:innen enden mit ihrer Vision für die Zukunft:

„The year is 2030. Open Science has become a reality and is offering a whole range of new, unlimited opportunities for research and discovery worldwide. Scientists, citizens, publishers, research institutions, public and private research funders, students and education professionals as well as companies from around the globe are sharing an open, virtual environment, called The Lab.“

Zum Artikel:

European Commission, Directorate-General for Research and Innovation, Hessels, L., Koens, L., Diederen, P., Perspectives on the future of open science – Effects of global variation in open science practices on the European research system, Publications Office of the European Union, 2021, https://data.europa.eu/doi/10.2777/054281




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