Erstes Open Science Meet Up für Wirtschaftswissenschaftler:innen
Hauptfokus auf Bildung: Open Science Education war dominierendes Thema
Copyright ZBW: Foto: David Außerhofer
Seit 2020 führt die ZBW inspirierende Interviews mit Wirtschaftsforschenden verschiedener Fachdisziplinen und Karrierestufen für unser Open-Science-Magazin. Unser Hauptanliegen ist es, ihre individuellen Erfahrungen mit Open-Science-Praktiken, wie beispielsweise Prä-Registrierungen, Data Sharing, Replikationen, Wissenschaftskommunikation, Registered Reports oder Open-Access-Publikationen, zu ergründen. Bisher haben wir mit über 50 Wissenschaftler:innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien Gespräche geführt.
Die Dynamik dieser Interviews liegt in der Aktivität und Inspiration der einzelnen Wirtschaftswissenschaftler:innen, die Open-Science-Trainings, Mentorenprogramme oder Peer2Peer-Austausch an ihren Universitäten und Forschungseinrichtungen initiieren. Jede:r individuell und vereinzelt, da die Aktivitäten anderer oft unbekannt sind.
Um diese Lücke zu schließen, hat die ZBW beschlossen, Open-Science-engagierte Wirtschaftsforschende zusammenzubringen. Unser erstes Open Science Meet Up am 27. April 2023 zielte darauf ab, diesen Wissenschaftler:innen die Möglichkeit zum Austausch zu geben und gemeinsam mit der ZBW eine Agenda für die Weiterentwicklung von Open Science zu erstellen.
Für die ZBW war es wichtig, einen inspirierenden Raum zu schaffen, in dem Menschen zusammenkommen, die konkrete Schritte in Richtung Open Science gehen möchten. Lesen Sie weiter, um mehr über die Gestaltung und Ergebnisse unseres ersten Meet Ups zu erfahren.
Wirtschaftsforschende arbeiten an drei Stationen ko-kreativ
15 engagierte Teilnehmer:innen aus der Wirtschaftsforschung (BWL und VWL) und gleichzeitig Open-Science-Proponent:innen für ihre Disziplin trafen sich auf Einladung der ZBW, um in einem Workshop-Format wichtige Themen für die Weiterentwicklung von Open Science ko-kreativ zu erarbeiten. Dabei wurde an drei Stationen gemeinsam gesammelt, diskutiert und priorisiert. Letztendlich wurden Teams für die zukünftige Arbeit an den gewählten Themen gebildet. Wir stellen Ihnen hier im Einzelnen die Ergebnisse vor. Nach einer Kennenlernrunde ging es direkt an den ersten Tisch.
Station 1: Collect!
Copyright ZBW: Foto: David Außerhofer
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Jede:r Teilnehmer:in notierte zunächst die eigenen Ideen für wichtige Themen, die zum Weiterkommen von Open Science beitragen können, auf Post-Its. Anschließend wurden die Themen am ersten Tisch in folgende Cluster kategorisiert:
- Open-Science-Kultur
- Education
- Kommunikation nach außen
- Anreize
- Replikationen
- Finanzierung
- Umsetzung von Infrastrukturen
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Station 2: Vote!
Die gesammelten Themen wurden gemeinsam auf den zweiten Tisch übertragen und anhand von zwei Kriterien priorisiert: Relevanz für die Community und Umsetzbarkeit (Zeit).
In der oberen rechten Ecke, also kategorisiert als „sehr relevant für die Community“ und „schnell umsetzbar“, fanden sich nach einer umfangreichen Diskussion die Themen (1) Debatte führen zu „Wie rezipieren wir Replikationen?“, 2) Bedeutung von Meta-Studien & -analysen herausstellen und 3) Konfliktbereitschaft von Open Science diskutieren. Etwas darunter, das heißt „relevant für die Community“ und „mittelfristig umsetzbar“, landeten die Themen „Events zum Erfahrungsaustausch anbieten“ und „Umsetzbarkeit von Open Science kritisch diskutieren“.
Copyright ZBW: Foto: David Außerhofer
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Station 3: Agenda!
Auf dem dritten Tisch wurden die priorisierten Themen präsentiert. Die Teilnehmer:innen wählten anschließend ihre persönlichen Favoriten aus und bildeten zwei Teams.
Die Favoriten dieses Open Science Meet Ups waren folgende:
- Anreize, Kultur und Konfliktbereitschaft: Diskussionen in diesem Bereich umfassten Aspekte wie die Konfliktbereitschaft in Bezug auf Open Science, Debatten über Replikationen, die Bedeutung von Meta-Studien und -Analysen, die Open-Science-Kultur sowie Anreize und Ursachen der Replikationskrise.
- Ausbildung: Hier stand die Ausbildung zu Open Science im Vordergrund, einschließlich der Orientierungshilfe bei Herausforderungen bei der Implementierung von Open Science, der Integration von Open Science in PhD-Programme sowie der methodischen und stilistischen Ausbildung in den Studiengängen.
Weitere interessante, aber weniger priorisierte Themen waren: Events, Finanzierung, Community of Practice und Infrastruktur.
Copyright ZBW: Foto: David Außerhofer
Copyright ZBW: Foto: David Außerhofer
Produktiver Auftakt der gemeinsamen Arbeit an Open Science
Das erste Open Science Meet Up der ZBW markierte einen produktiven Beginn unserer kollektiven Bemühungen, Open Science in der Wirtschaftsforschung weiterzuentwickeln. Zwei Teams wurden ins Leben gerufen, um sich intensiv mit den Themengebieten „Anreize, Kultur, Konfliktbereitschaft“ und „Ausbildung zu Open Science“ zu befassen. Bei unserem nächsten Treffen werden diese Teams ihre Arbeit intensivieren und gemeinsam praxisorientierte Lösungen erarbeiten. Wir blicken mit großer Erwartung auf die zukünftigen Ergebnisse und freuen uns darauf, diesen anregenden Prozess fortzusetzen.
Autorin: Dr. Doreen Siegfried