Wie die BERD@NFDI-Plattform Open Science fördert

BERD@NFDI und das unstrukturierte Datenzeitalter

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Die Forschungsfelder der Geschäftswelt, der Wirtschaftswissenschaften und anderer Sozialwissenschaften widmen sich den Beziehungen zwischen Individuen und Organisationen innerhalb einer Gesellschaft. Sozialwissenschaftliche Disziplinen setzen seit Langem empirische Methoden ein, um diese komplexen Systeme zu verstehen. In jüngster Zeit gewinnen jedoch unstrukturierte und nicht standardisierte Daten an Bedeutung. Diese neuen Datentypen, wie Bild-, Video-, Audio- oder Textdaten, besitzen entweder kein zuvor definiertes Datenmodell oder sind nicht auf vordefinierte Weise organisiert.

Bis zum Jahr 2025 werden voraussichtlich 80 Prozent der in wirtschaftlichen Anwendungen verarbeiteten Daten in unstrukturierter Form vorliegen. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür sind Musik-Streaming-Dienste, die eine enorme Menge an Daten generieren. Diese Daten werden genutzt, um die Vorlieben der Nutzer:innen für Musik zu verstehen, indem Informationen darüber gesammelt werden, wer welche Musik hört, wie oft, zu welcher Tageszeit, welche Musik geteilt wird, was die Hörer:innen darüber diskutieren, welche Bilder sie teilen und welche Gemeinsamkeiten sie mit anderen Musikhörer:innen haben.

Traditionelle empirische Forschungsmodelle basierten hauptsächlich auf strukturierten Daten aus Standardquellen, die direkt für Analysezwecke verwendet werden konnten. Im Gegensatz dazu sind unstrukturierte und nicht standardisierte Daten in der Regel nicht direkt für empirische Modelle geeignet. Dies erfordert ein neues und erweitertes empirisches Forschungsmodell, das die Analyse unstrukturierter Daten berücksichtigt und spannende Entdeckungen sowie soziale Gewinne ermöglicht. An diesem Punkt setzt BERD@NFDI an.

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Neues angereichertes Datenmodell der empirischen Forschung in den Sozialwissenschaften, Grafik: BERD

BERD@NFDI ist eine Plattform, die sich auf das Sammeln, Verarbeiten, Analysieren und Speichern von Daten aus der Wirtschaft und verwandten Bereichen konzentriert, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf unstrukturierten (Big) Data liegt, wie z.B. Video-, Bild-, Audio-, Text- oder Smartphone-Daten. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Förderung eines FAIRen Forschungsdatenmanagements. Als Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) hat BERD das Ziel, Datensätze zu sammeln und für verschiedene Disziplinen im deutschen Wissenschaftssystem wiederverwendbar zu machen.

Die Entwicklung von BERD begann im Herbst 2021. Partner sind: ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (Infrastrukturpartner), Universität Mannheim (Koordinator) sowie GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Ludwig-Maximilians-Universität München, Universität Hamburg und Universität zu Köln.

Seit 2021 wurde eine Online-Plattform geschaffen, die den Zugang zu allen BERD-Diensten erleichtert und eine einfache Zugänglichkeit gewährleistet. Die Plattform befindet sich derzeit noch in der Beta-Phase und seit März 2024 öffentlich zugänglich.

Vier wichtige Portale werden als zentrale Zugangspunkte zu den BERD-Diensten dienen: das Datenportal, das Analyseportal, das Schulungs- und Ausbildungsportal sowie das Dienstleistungsportal.

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Vier Schlüsselportale fungieren als zentrale Zugangspunkte zu BERD@NFDI-Diensten, Grafik: BERD


Was die vier Portale ausmacht lesen Sie hier.





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